Es ist still. Die Havel liegt glatt wie ein Spiegel zwischen Charlottenburg und Spandau, die lärmenden Motorbootfahrer haben sich verzogen. Eine Gruppe Segler zieht ihre Bahnen, das Wasser gehört wieder uns. Es ist der 1. November, der Sommer vorbei und die Wälder gelb gefärbt. Schlag für Schlag nähern wir uns Kälberwerder, der Himmel strahlt grau, aber es regnet nicht. Heute wäre Abrudern gewesen, aber Corona hatte andere Pläne. Pause an Land, Käsebrot, alle halten Abstand. Zurück geht es schnell, kein Motorboot in Sicht, nicht mal ein Schuber zieht an uns vorbei. Wir ziehen den Käpt’n an Land, Seifenlauge überall, dann geht es in die Halle. Die Obelix wird abgeriggert, die Alsen fit gemacht – Gig-Einer statt Skiff – Wintersaison in Corona-Zeiten. Die Sonne kommt raus und lockt auf die Terrasse, einmal noch zusammensitzen, der Kaffee wärmt, die Kekse schmecken. Der Sonntag vergeht ganz langsam. Das Licht verführt, die Blätter fallen. Der Alltag ruft, der Bus fährt vor, die U-Bahn rattert.