Auf nach Schwerin

Es ist schon Tradition, dass der Märkische Ruderverein zu Himmelfahrt eine gemeinsame Wanderfahrt mit dem TSV Herrsching unternimmt. So auch in diesem Jahr. Vom 8. bis 12.5.2024 ging es nach Schwerin. Die Schweriner Rudergesellschaft 1874/75 bot uns 16 Personen eine tolle Unterkunft mit spektakulärem Blick auf das märchenhafte Schweriner Stadtschloss inklusive eines guten Frühstücks. Um uns einzustimmen und auf den neuesten Stand zu bringen, ging es am Mittwochabend in den Schweriner Stadtkrug.

Das Wiedersehen und die Vorfreude auf die bevorstehende gemeinsame Zeit waren deutlich zu spüren. Wir freuten uns, dass unsere Freunde vom TSV Herrsching nach vielem Hin und Her und deutlicher Verspätung der Deutschen Bahn endlich im Stadtkrug angekommen waren. Den Zielbahnhof hatten sie nie erreicht. Detlef holte alle am nächsten Bahnhof ab. Spannend war diesmal die Organisation, die natürlich wieder perfekt und mit viel Engagement und Liebe von Katrin und Detlef gemacht wurde.

Da wir nur zwei Boote hatten, musste sich die Gruppe aufteilen. Die eine Gruppe machte Kultur, während die andere Gruppe ruderte. Um ca. 13.30 Uhr fand der Wechsel statt. Die Einteilung in zwei Gruppen erfolgte per Los. Eine tolle Idee, die immer für gute Stimmung sorgte.

Der erste Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, danach ging es an die Boote. Routiniert waren die Boote schnell im Wasser und die Rudergruppe konnte starten. Los ging es vom Steg der Schweriner Rudergesellschaft 1874/75 und dem wunderschönen Schweriner Stadtschloss.

Wir erkundeten die Seenlandschaft: Schweriner Innensee und seine Buchten, vorbei an Ziegelwerder und Kaninchenwerder und ab in den Ziegelsee, oft begleitet von Gassenhauern wie „Über den Wolken“ oder „Mama Lauda“ die von anderen Booten über die Wasserfläche zu uns schallten – Männertag halt. Die zweite Gruppe erlebte eine spannende historische Stadtführung. Das Wetter war fantastisch.

Gegen 17.30 Uhr waren die Boote im Bootshaus, die andere Gruppe kam vom Stadtrundgang zurück und wir konnten uns nach einer kurzen Pause langsam auf den Weg zum Restaurant LUKAS in Schwerin machen. Das Essen war gut. Danach ging es zurück zur Unterkunft. Nach einem gemeinsamen Schlummertrunk sind wir alle k. o. in die Betten gefallen.

Am Freitag waren wir noch eine Person mehr. Eine Ruderkameradin aus Leipzig wollte uns auf unserem Ausflug begleiten. Das fanden wir natürlich super und hießen sie herzlich in unserer Gruppe willkommen. Nach dem Frühstück ging es für die eine Gruppe aufs Wasser und die andere Gruppe durfte das Schweriner Stadtschloss mit einer organisierten Führung erkunden. Gegen 13 Uhr wurden dann die Plätze getauscht. Nach der informativen Führung durch das Schweriner Stadtschloss beschlossen wir, das sonnige Nachmittagswetter in der Orangerie des Schlosses bei Kaffee und Eis zu genießen, als uns ein Anruf erreichte: SOS von der Rudergruppe. Sie sind am Zippendorfer Strand gestrandet und kommen wegen des starken Windes nicht mehr weiter. Wir konnten es kaum glauben, saßen wir doch bei herrlichem Sonnenschein – fast ohne Wind – draußen. Detlef machte sich mit unserem geliehenen Transporter auf den Weg und holte alle in Zippendorf ab. Die Boote mussten über Nacht am Strand bleiben. Wir waren froh, dass alle wohlbehalten in der Unterkunft angekommen waren und machten uns gemeinsam auf den Weg zum „Res-taurant & Cafe Herzogliche Dampf-wäscherei“. Dort war das Personal sichtlich irritiert und sehr nervös, als wir ankamen. Unsere Reservierung war verloren gegangen, das Restaurant mit Veranstaltungen gut gefüllt. Nach einer kurzen Umbauphase hatten wir alle Platz und konnten uns verwöhnen lassen.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück mit dem Auto zu den Booten, die in Zippendorf am Strand lagen. Ohne Probleme konnte die Gruppe die Rudertour beginnen. Es ging vom Schweriner Innensee zum Schweriner Außensee. Belohnt wurden wir mit viel Sonne und wenig Wind. Es war schön ruhig und wenig Verkehr – einfach entspannend. Für die anderen war diesmal freie Zeiteinteilung angesagt. Die meisten nutzten die Zeit, um die 220 Stufen des Schweriner Doms zu erklimmen und wurden mit einer tollen Aussicht belohnt. Abends ging es dann zum Essen in das bekannte Weinhaus „Wöhler“. Den letzten Abend ließen wir dann mit ein paar Scheidebechern im Ruderclub ausklingen.

Und schon war der Sonntag da – Abreisetag. Nach dem Frühstück ging es auch schon los. Unsere Freunde vom TSV Herrsching wurden nach Ludwigslust gefahren, damit sie den ICE von Berlin nach München auch sicher erreichen, was ihnen auch gelang. Die Gruppe mit dem Ziel Berlin kam nach einigen Minuten Stau wohlbehalten mit dem Kleinbus in Berlin an.

Wir haben viele schöne Stunden miteinander verbracht und sind 55 km gerudert. Es war eine schöne Zeit, die den Wunsch nach einem weiteren traditionellen Treffen im nächsten Jahr aufkommen lässt. Vielleicht in Leipzig. Der Kontakt ist ja nun geknüpft. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen und habe mir Himmelfahrt 2025 schon mal für ein Wiedersehen freigehalten.

Raico