Am 14. und 15. Juni hatten wir zum 2. Mal Ruderer vom Athlétic Club Boulogne Biancourt (ACBB) aus Paris zu Gast. Bis auf Bernard war es Neuwasser für 6 Ruderinnen und 3 Ruderer. Bernard hatte mir alle Namen vorher bereits mitgeteilt, so dass an beiden Tagen die Einteilung in jeweils drei Vierern und einem Zweier zügig gelang.
Großes Staunen riefen unsere Paddelhaken in meinem Boot hervor. In der Schleuse wurde dann klar, wofür wir sie einsetzen. Zumindest auf unserer Tour auf dem Cher 2017 wurden wir nämlich an Seilen durch die Schleusen gezogen, Paddelhaken waren da überflüssig. Bei warmen Temperaturen und wenig Wind herrschte nur wenig Verkehr auf Havel und Spree, so dass wir alle zusammen zügig durch die Charlottenburger Schleuse kamen. Die Franzosen waren über das viele Grün auf der Strecke trotz vieler Industrieanlagen sehr überrascht. Auch dass sich am Ufer Nackte sonnten, sind sie aus Paris offenbar nicht gewohnt.
Am Spreebogen wurden die Boote gemeinsam ausgehoben. In einem griechischen Restaurant war eine lange Tafel für uns reserviert. Zu unserer Überraschung wurden wir von unseren Gästen dort zum Essen eingeladen.
Die Strecke von 26 km schien – zumindest den Frauen in meinem Boot – ganz schön weit zu sein. Solche Entfernungen sind in Paris bei ihren Ausfahrten nicht üblich und auch gar nicht möglich.
Nach der Rückkehr tranken wir noch gemeinsam einen Abschlusstrunk, ehe sie zu ihrem Hotel in Kudamm-Nähe fuhren. Die Verständigung war auch dieses Mal unproblematisch, obwohl nur 3 der Gäste Deutschkenntnisse hatten. Da neben Eberhard auch Armin und Ulf sehr gut Französisch sprechen, Odile nicht zu vergessen, und alle Franzosen Englisch konnten, verstanden wir uns gut.
Am Samstag, den 15. Juni, lautete die Wettervorhersage: Windstärke 3, in Böen 7, 32⁰ C, ab ca. 14.00 Gewitter. Kurzfristig musste daher die geplante Tour zum kleinen Wannsee leider abgesagt werden. Ersatzprogramm: Havelabwärts, Rückkehr um 13.00 Uhr an unserem Bootshaus. Starker Wind von Osten, viele Segelboote vor Gatow. Selbst an der Grunewaldseite hatten wir mit starkem Wind und Wellen zu kämpfen. 3 Boote fuhren bis Imchen, meine Mannschaft bis zur Windanna.
Bis 14.00 Uhr waren alle Boote gereinigt und verstaut und alle „Schnecken“ gedreht. Das Schneckendrehen hatte ihnen am Vortag ein Märker gezeigt, sie waren begeistert. Danach versammelten wir uns auf der Terrasse und nach einigen Dankesworten von Bernard überreichte er uns mehrere Flaschen Wein, worüber wir uns sehr freuten. Inzwischen waren alle schon hungrig und in mehreren PKW ging es zum Ruderclub Collegia, wo eine Sternfahrt stattfand. Erstaunen der Franzosen über die Möglichkeit, bei anderen Rudervereinen so zwanglos einzukehren. Sie verabschiedeten sich nach einer guten Stunde und bedankten sich sehr. Für den Sonntag hatten sie eine geführte Radtour durch die Innenstadt geplant.
Die beiden Tage mit uns haben unseren Gästen gut gefallen – sie freuen sich schon auf ein Wiedersehen; Das nächste Mal vsl. im September in Paris.Ich bedanke mich hiermit ganz herzlich bei unseren 12 Mitgliedern, die mich an beiden Tagen unterstützt haben.
Bruni
P.S. Berlin blieb übrigens an diesem Tag von dem angekündigten Gewitter verschont.