Der Fläming war schon immer eine Region für Einwanderer. Vor 850 Jahren kamen die Flamen. Daher der Name der Region. Unsere Tour begann in Bad Belzig und endete in Treuenbrietzen. Sie war geprägt durch lange Anstiege, schöne Abfahrten, wunderbaren Mischwald, weite Blicke über die Täler, leuchtenden und duftenden Raps.
In Bad Belzig widmeten wir unsere Aufwerksamkeit der Burg Eisenhardt. Sie ist restauriert. Im Zentrum konnten wir die Geschichte des Deutsch-Französischen-Krieges und die Übertragung der Flämingregion von Sachsen auf Preußen lesen. Dann ging es weiter nach Borne, eine der ältesten mittelalterlichen Dorfkirchen der Region und einer Bockwindmühle. Wir schauten die Kirche an und Sigrid beschloss zur Gepäckerleichterung ihren Eierlikör zu reduzuieren – lecker! Bekannt ist, dass der Fläming steinreich ist. Die Steine sind nach der letzten Eiszeit zurückgeblieben. Kleine Steine, die jedes Jahr den Bauern zu schaffen machen und aufgelesen werden müssen, damit sie die Arbeitsmaschinen nicht beschädigen. Daneben die Riesen-Steine, von denen wir einen zwischen den Getreidefeldern suchten. Wir durchfuhren die Brautrummel, wo der Sage nach ein Brautpaar in den Wassermassen ertrank. Auch die Rummeln sind in der Eiszeit entstanden. Es handelt sich um rinnenartige Trockentäler mit teilweise bis zu 20 m hohen Wänden, die auch heute noch bei Starkregen oder der Schneeschmelze Wasser führen. In der Brautrummel bekam Bruni Hunger. Ein Rastplatz war in der Karte eingezeichnet – eine Bank! Das kann er doch noch nicht sein. Egal wir machten Pause und picknickten. Kurz nachdem wir den Platz verlassen hatten, erreichten wir einen weiten Platz mit einem riesigen Holzbett. Das war er also. Egal, wir kämpften uns weiter durch den unebenen Weg der Rummel nach Grubo und dann auf der Straße nach Raben zu unserer Unterkunft. Es war früher Nachmittag, die Sonne schien inzwischen und wir entspannten uns im Biergarten der Pension. Heidi gab ihre Einstandslage. Dann fuhren, besser gesagt wir schoben, die Räder zur Burg Rabenstein hinauf. Wir besichtigten die Burganlage, besuchten die Ausstellung im 30 m hohen Turm und stiegen hinauf. Was sahen wir? Das Dorf Raben und sonst nur Wald. In der Burganlage begegneten wir einer Burgfrau mit Ihrem Ritter. Ich fragte, ob hier eine Hochzeit stattfindet. Nein, es war ihr erster Hochzeitstag. Im Burgzimmer hatten sie geheiratet.
Wir hatten noch genügend Zeit bis zum Abendessen und erkunderten die Radwege der Umgebung. Im Wald staunte ich über die vielen Blaubeerbüsche.
Am Sonntag radelten wir zum nächten Ziel, dem hügeligen Garrey. Dort war am Nachmittag Kircheneinweihung. Ein Dorfbewohner holte den Kirchenschlüssel und zeigte uns die restaurierte Kirche. Vom Dach bis zum Fußboden, den Fenstern und der Inneneinrichtung, einschließlich der Schukeorgel wurde alles nach historischen Erkenntnissen und vorgefundenen Originalen wieder hergestellt.
Auf einem Feldweg mit blühenden Apfelbäumen kamen wir zur größten Rummel.Von dort weiter nach Niemegk mit Rast im Biergarten wo Babsy die Getränke und Sigrid Eis spendierte. Danke! Langsam sahen wir dunkle Wolken aufziehen und wir machten uns auf den Weg über die Drahsdorfer Berge nach Grabow. Dann folgte die letzte Herausforderung: 6 km Sandweg nach Nichel. Hohe Konzentration war gefordert. Es war nicht mehr weit nach Treuenbrietzen. Wir kehrten bei éinem Griechen ein. Kaum hatten wir uns gesetzt, da kam ein heftiger Schauer. Glück gehabt, denn die Wetterprognose war für das Wochenende sehr schlecht. Zum Abschluss machten wir noch einen Rundgang durch Sabienchens Frauenzimmerstadt.
Eine super Tour mit den wenigsten Km, nur 63 – meine 25zigste, die ich organisiert habe.
Gisela