36 Grad und es wird noch heißer. Dieser Song von Zweiraumwohnung ging mir durch den Kopf, als wir – Armin, Helene, Barbara, Gisela, Dietrich, Juanita, Detlef und ich – uns zu unserer Wanderfahrt nach Ketzin trafen. Wir setzten die „Müggel“ und die „Frigga“ ins Wasser und los ging es. Durch den frühen Start war auf dem Wasser erst einmal nicht so viel los und wir ruderten in aller Ruhe zu unserer ersten Pausenstation, einem kleinen Strand am Lehnitzsee. Schnell lag die Picknickdecke von Juanita auf dem Boden, viele leckere Sachen wurden aus den Rudersäcken gezaubert und Mutige schwammen im See. Wir wunderten uns, warum so viele Wanderer hinter uns am Weg liefen. Kurz nachgefragt, erfuhren wir, dass ein 100-km-Lauf über 24 Stunden stattfand und wir uns am Streckenkilometer 70 befanden. Dieser Punkt und die Hitze erklärten die müden Gesichter der Wanderer.
Nach dieser netten Pause ruderten wir bis Marquardt, wo wir erneut anlegten, in der Hoffnung auf ein frisches, kühles Getränk in der nahegelegten Wirtschaft. Ein Getränk „to go“ bekamen wir nur mit einiger Mühe, denn in Corona-Zeiten ist vieles anders. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns, über die Wublitz zum Großen Zernsee nach Ketzin zu rudern. Gesagt, gerudert. Mittlerweise wurde es nicht nur heißer, sondern auch voller auf den Gewässern. Viele Motorboote kreuzten unseren Weg. So langsam wurden die Arme länger und wir freuten uns sehr, als wir in Ketzin beim Seesportclub anlegen konnten. Mit Hilfe einiger Mitglieder nahmen wir die Boote aus dem Wasser und lagerten sie auf der Wiese. Nun waren es nur noch 400 Meter bis zu unserer Unterkunft, dem Gutshof Ketzin, von dem wir begeistert waren. Schöne helle Räume, die keine Nummern, sondern Namen von Brandenburger Persönlichkeiten haben. So haben Juanita und ich im Zimmer „Otto Lilienthal“ geschlafen. Nachdem wir uns erfrischt hatten, ging es zum Italiener zum Essen. Der Getränkehit des Abends war alkoholfreies Hefeweizen. Nach einem gemütlichen Essen im wunderbaren Biergarten des Italieners liefen wir zum Gutshof zurück und waren froh, ins Bett zu kommen.
Den nächsten Tag starteten wir mit einem guten, gemütlichen Frühstück. In Corona-Zeiten sind Buffets nicht möglich. Uns wurde der Belag auf großen Tellern zusammen mit den Brötchen in Körben auf den Tisch gestellt. Danach ging es zum Seesportverein zurück, die Boote wurden ins Wasser gesetzt und die Heimfahrt konnte beginnen. Zurück ging es aber über den Sacrow-Paretzer-Kanal. Die große Umfahrt über die Wublitz am ersten Tag hat einmal gereicht. Auf dem Kanal war bereits um diese Uhrzeit viel los. Uns kam es vor, als gäbe es einen Befehl, dass alle Motorboote aufs Wasser müssten. Unsere Pause machten wir erneut am Lehnitzsee. Und diesmal ging sogar die Autorin dieses Berichtes schwimmen, was etwas sehr Seltenes ist. Auf dem Lehnitzsee ankerten zahlreiche aneinander vertäute Motorboote. Beim Steuern war große Umsicht gefragt. Außerdem, 36 Grad, s.o., und es wird noch heißer … das stellte sich ein, es war sehr heiß. Aber trotzdem kamen wir glücklich und stolz bei den Märkern an. Nachdem die Boote geputzt zurück an ihren Plätzen waren, gab es noch einen Abschiedstrunk und die Berechnung von Wulf. Wir waren an diesem Wochenende 81 km gerudert!
Katrin K.